Vergewaltigung wird bei Konflikten immer häufiger als „Waffe“ eingesetzt.
Ausgabe: 2014/25, Jolie, Hague, Vergewaltigung
18.06.2014
Der britische Außenminister William Hague und US-Schauspielerin und UN-Sonderbotschafterin Angelina Jolie haben deshalb vergangene Woche zu einer internationalen Konferenz in London geladen und eine Kampagne gegen sexuelle Gewalt in Konflikten lanciert. Auch Papst Franziskus hat sich an dieser via Twitter beteiligt. Der britische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Nigel Baker, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan, es sei zunächst wichtig, die Opfer überhaupt zu sehen. „Vom Krieg in Bosnien bis zu Syrien, Kongo und Ruanda: Wir sahen und sehen dort nicht nur Krieg mit schrecklichen Gewaltszenen. Vermehrt wird Vergewaltigung gezielt als Waffe eingesetzt. Die britische Regierung und ihre Verbündeten auf der Welt – dazu zählen auch NGOs und auch die katholische Kirche – wollen konkrete Lösungen finden, um dieses Problem endlich zu beseitigen.“ Wer in einer Kriegssituation vergewaltigt, sollte verfolgt und verurteilt werden, so Botschafter Baker. Es sei wichtig, dass Vergewaltigung im Krieg kein Tabu-Thema bleibe. Die Konferenz in London sei die bisher größte zu diesem Thema. „London 2014 gehört zu einem auf viele Jahre hin angelegten Projekt, das im vergangenen September gestartet wurde. Damals unterschrieben rund 150 Staaten, das sind etwa drei Viertel der Mitgliedstaaten, eine UNO-Deklaration. In dieser Erklärung verpflichten sich die Unterzeichner, sich auf politischer Ebene gegen Vergewaltigung bei Konflikten einzusetzen. Die Konferenz in London will nun neben Politikern auch Militärs, Mediziner und Juristen an einen Tisch bringen.“