Eine kleine Brücke über die Maltsch verbindet die Ortschaft Hammern, Leopoldschlag, mit der Gemeinde Cetviny (Zettwing), die nicht mehr existiert, auf tschechischem Boden. Von 1960 bis 1990 war hier ein „Eiserner Vorhang“, die völlige Trennung von hüben und drüben. Jährlich kommen viele Gläubige, darunter ehemalige Zettwinger, die 1946 ihre alte Heimat verlassen mussten, zu Gedenkgottesdiensten in die 2003 nach der Restaurierung wieder eröffnete Zettwinger Kirche. Der Freistädter Hubert Roiß organisiert diese Feiern. Heuer am 10. August gab es einen besonderen Anlass: Man dachte an den Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren. Der Leopoldschläger Kirchenchor gestaltete die von Msgr. Pavel Simák zelebrierte Messe musikalisch. Einer der von weit angereisten Mitfeiernden ist der 1938 in Zettwing geborene Robert Böhmdorfer aus Franken. Als er nach dem Gottesdienst der KirchenZeitung erzählt, wie er nach der „Samtenen Revolution“ 1991 das erste Mal wieder nach Cetviny kam, kommen ihm die Tränen: Die Kirche war verfallen, wurde zwischenzeitlich als Stall genutzt. Zettwing, wo er zum letzten Jahrgang gehört hat, der hier die Erstkommunion empfangen hat, gab es nicht mehr. Doch die ehemaligen Zettwinger halfen mit, ihre Kirche zu restaurieren. In dieser hat Pfarrer Simák beim Gedenkgottesdienst aufgerufen: „Denken wir immer daran, dass wir alle zusammengehören!“