„Im Eferdinger Becken vernichten die Bauern bis zu einem Drittel ihrer Ernte.“ – Diese Meldung in oberösterreichischen Medien regte einige Leser/innen der KirchenZeitung auf.
Wir baten DI Christian Krumphuber von der Landwirtschaftskammer OÖ um eine Stellungnahme zum teilweisen Einpflügen der Gemüse-Ernte: Dass solche Berichte irritieren, könne er verstehen, sagt Krumphuber. Man müsse aber sehen, dass es heuer als Folge des milden Winters und guter Vegetationsbedingungen keine Ausfälle gegeben habe. Bei Salaten kam Ware aus geschütztem Anbau (Glas- und Folienhaus) teilweise zeitgleich mit Ware aus dem Freilandanbau auf den Markt.Dadurch seien die Produzentenpreise von Beginn der Saison unter Druck gestanden – der Handel habe die günstigen Einkaufspreise sehr spät weitergegeben. „Auch als die Erzeugerpreise für Salat schon bei 14 Cent pro Stück für einen Salatkopf von ca. 600 g lagen, wurden im Handel noch teilweise 79 Cent verlangt.“ Krumphuber meint: „Es wäre ja auch einmal interessant, der Frage nachzugehen, ob ein Erzeugerpreis von 14 Cent für einen Salatkopf bester Qualität moralisch gerechtfertigt ist.“ Momentan gehe teilweise gar nichts mehr und da werde Salat untergepflügt. Ernten (mit Arbeitskosten) und verschenken wäre eine noch teurere Alternative. Die Erntekosten seien ein erheblicher Teil der gesamten Produktionskosten. Außerdem, so Krumphuber, würden wohl alle Salat geschenkt bekommen wollen, nicht nur die Bedürftigen, würde bekannt, dass man ihn geschenkt bekommen kann. „Der Markt wäre dann endgültig tot.“