Frauenökumene liegt Gabriele Kienesberger besonders am Herzen und seit Jahrzehnten ist sie in diesem Bereich international tätig. Am 8. August wurde die Theologin zur Co-Präsidentin des Ökumenischen Forums christlicher Frauen in Europa gewählt.
Der Zugang zur Frauenökumene erfolgte für Gabriele Kienesberger 1996, als in Gmunden die erste Europäische Frauensynode mit über 1000 Frauen aus Europa stattfand. Die gebürtige Ebenseerin fungierte dort als Koordinatorin. Ihr Interesse, Christinnen aus Europa zusammenzubringen, mit ihnen an Themen zu arbeiten, die Frauen ein Anliegen sind – Spiritualität, Frieden, Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit, Ökonomie, Politik – zog sich im Laufe der Jahre fort. 2010 wurde die Theologin und Germanistin ins Koordinierungskomitee des Ökumenischen Forums christlicher Frauen in Europa gewählt. Seit 8. August ist sie dort Co-Präsidentin. Die Wahl erfolgte auf Tinos. „Diese griechische Insel ist wirklich ökumenisch. Die Hälfte der Bewohner ist griechisch-orthodox, die andere Hälfte römisch-katholisch. Hier gibt es ein gemeinsames Auftreten. Das ist selten, denn oft leben auf griechischen Inseln vor allem Orthodoxe“, so Kienesberger. Seit 2005 arbeitet sie bei der Katholischen Sozialakademie Österreichs in Wien und widmet sich als Koordinatorin der „Allianz für den freien Sonntag Österreich“ dem Thema Zeitpolitik.
Weltoffen. Offen und interessiert blickt Gabriele Kienesberger gerne über Grenzen. „Ich bin immer viel gereist, auch in exotische Länder wie Papua-Neuguinea oder nach Südamerika. Das Spannende dabei war, andere Menschen und Lebensweisen kennenzulernen und wie Frauen ihr Christinnen-Sein in ihren jeweiligen Konfessionen und Umgebungen leben.“ Diese Weltoffenheit hat sie in ihrem Elternhaus erfahren. „Die Haustür war immer offen – komme wer mag. Meine drei Geschwister und ich konnten immer unsere Freunde aus aller Welt mitbringen. Das hat mich ermutigt, hinauszugehen in die Welt.“