Zwar ist mit einem teilweisen Nachgeben der Demonstranten am Wochenbeginn etwas Ruhe in die schwerste politische Krise Hongkongs seit der Rückgabe an China eingekehrt. Die Forderung nach mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungungszone steht aber weiterhin im Raum.
Ausgabe: 2014/41, Hongkong, China, Demokratie
07.10.2014
Die Studenten, welche vor allem die Verweigerung wirklich freier Wahlen durch Chinas Machthaber erbittert hat, hoben die Blockierung wichtiger Regierungsgebäude auf und einigten sich mit der Regierung auf einen Dialogprozess. Doch inhaltlich wollen sie nicht nachgeben, denn 2017 soll es zwar eine direkte Wahl geben, die freie Nominierung von Kandidaten will Peking aber nicht erlauben. Hongkongs früherer römisch-katholischer Bischof, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, beklagte unterdessen, dass es der Demokratiebewegung an Struktur mangle. Bereits im Juli 2013 hatte die katholische Kirche die Einführung eines „wirklich allgemeinen Wahlrechts bis zur nächsten Wahl des Regierungschefs von Hongkong im Jahr 2017 sowie die direkte Wahl aller Abgeordneten der Gesetzgebenden Versammlung im Jahr 2020“ gefordert.