Wie extrem die Situation von Menschen sein kann, hat Chris Lohner durch „Licht für die Welt“ erfahren.
Ausgabe: 2014/45, Lohner, Botschafterin, Licht für die Welt
04.11.2014
- S.Huber
Seit 13 Jahren sind Sie ehrenamtliche Botschafterin für „Licht für die Welt“. Wie ist es dazu gekommen? Gabriel Müller von „Licht für die Welt“ hat mich angerufen und gefragt, ob ich als Schirmherrin für die Organisation arbeiten möchte. Für mich war klar, ich lasse mich sicher nicht mit einem schwarzen Kind am Arm für ein Plakat fotografieren und das war es dann. Ich wollte etwas bewegen, mich für blinde und augenkranke Menschen auch vor Ort in den Armutsregionen der Welt einsetzen. Und so war es dann auch. Ich bin ja selber an beiden Augen am grauen Star operiert worden.
Wie haben Sie Ihre erste Reise als Botschafterin erlebt? Ich bin ja immer viel gereist, in den Jemen, nach Ägypten, habe gesehen, wie die Menschen in anderen Ländern und Kulturen leben. Dass die Situation von Menschen noch viel extremer sein kann, habe ich dann durch „Licht für die Welt“ erfahren. Bei einer meiner ersten Reisen bekam ich nach dem Besuch einer Augenklinik in Addis Abeba in Äthiopien einen Weinkrampf, weil mich diese Ohnmächtigkeit angeflogen hat. Ich wusste, ich kann für diese 300 Leute, die da sitzen und hoffen, dass irgendetwas mit ihnen geschieht, nichts tun. Da hat es mich gepackt. Jeden Abend habe ich mir dann das Erlebte von der Seele geschrieben – im Schlafsack mit Stirnlampe. Ich habe von all meinen Reisen Tagebücher.