Tausende Kiebitze haben die Reise Richtung Süden angetreten. Im Frühling kommen sie zurück und sind dann dieser großen Gefahr ausgesetzt.
Ausgabe: 2014/46, Kiebitze
11.11.2014
- Ernst Gansinger
Hier aber finden sie zunehmend schlechtere Bedingungen vor, sorgt sich BirdLife Österreich. Notwendig sei, dass Landwirte und Vogelkundler die Zeit nutzen und „Kiebitz-Inseln“ schaffen, die attraktive Brutplätze für die gefährdete Vogelart bieten. 95 Prozent der etwa 5000 Kiebitz-Paare in Österreich brüten in Ackergebieten. „Nur Landwirte können den Kiebitz vorm Aussterben retten“, sagt Hans Uhl von BirdLife. Eine Untersuchung der in Hörsching angesiedelten Kiebitz-Kolonie von 36 Paaren habe gezeigt, dass drei Viertel der ersten Kiebitz-Nester bereits bis 10. April durch die flächendeckende Bodenbearbeitung verloren gingen. Alle Bruten im Winterweizen wurden aufgegeben. Nur wo die Kiebitz-Kücken in Ausweichflächen flüchten konnten, überlebte die Population. Landwirte können helfen: durch kleinräumiges Aussparen der Nester bei den Frühjahrsarbeiten und durch zeitlich begrenztes Nicht-Bewirtschaften von „Kiebitz-Inseln“. BirdLife schlägt vor, dass über die ÖPUL-Förderungen ab 2015 regionale Kiebitz-Schutz-Projekte organisiert werden.