Einigung über Maßnahmen zum weltweiten Wirtschaftswachstum, aber keine Annäherung zwischen dem Westen und Russland in der Ukraine-Krise.
Ausgabe: 2014/47, G20, Armut, Reichtum, Brisbane
18.11.2014
Zum Abschluss ihres zweitägigen Gipfeltreffens im australischen Brisbane am Wochenende haben sich die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) auf Reformmaßnahmen zur Ankurbelung des weltweiten Wirtschaftswachstums verständigt. Was die Ukraine-Krise betrifft, so bleiben die Fronten zwischen Russland und dem Westen verhärtet. Enttäuscht von den Ergebnissen des G20-Gipfels sind vor allem Hilfsorganisationen. Sie kritisierten, dass die Führer der Industrie- und Schwellenländer nicht genug täten, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern. Die NGOs beklagten den starken Fokus auf Wachstum allein, ohne auch Verteilungsfragen und soziale Gerechtigkeit anzugehen. Im Vorfeld des Gipfels hatte Papst Franziskus die G20-Staaten zur Zusammenarbeit für Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen. Angesichts vieler Konflikte und Armut in der Welt müsse die Staatengruppe geschlossener auftreten, schreibt der Papst in einer vom Vatikan veröffentlichten Botschaft an den australischen Premierminister Tony Abbott. Franziskus verurteilte eine globale Wirtschaftsordnung, deren einziges Ziel der Profit sei und in der der Mensch nur als Mittel zum Zweck diene. „Eine Denkweise, in der Menschen am Ende weggeworfen werden, wird niemals Frieden und Gerechtigkeit erreichen“, schrieb er. Weltweit, auch innerhalb der G20-Staaten, litten zu viele Menschen an Hunger und unter Arbeitslosigkeit.