Die Caritas fordert mehr staatliche Hilfsgelder für Syrien-Flüchtlinge.
Ausgabe: 2014/50, Syrien, Flüchtlinge
09.12.2014
Spenden von Privatpersonen würden angesichts der Notsituation bei weitem nicht ausreichen, sagte Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer. Hintergrund des Caritas-Appells ist die Ankündigung des UNO-Welternährungsprogramms, wegen akutem Budgetmangel 1,7 Millionen Flüchtlinge in den Nachbarstaaten Syriens nicht mehr versorgen zu können. Geberländer hätten ihre finanziellen Zusagen zu dem Programm nicht erfüllt. Die Situation in Syrien und in den Nachbarländern sei auf das Versagen der internationalen Staatengemeinschaft zurückzuführen, so Schweifer. Deshalb sei es einfach unverantwortlich, die Hilfe einzustellen. Die Caritas und weitere NGOs verlangen in diesem Zusammenhang die Aufstockung des österreichischen Auslandskatastrophenfonds durch die Regierung auf 20 Millionen Euro, wie das von SPÖ und ÖVP im Vorjahr im Regierungsprogramm festgeschrieben wurde. Schweifer plädierte weiters dafür, dass Österreich und alle anderen europäischen Staaten mehr Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Die letzten Flüchtlinge aus dem ersten, 500 Syrer umfassenden Aufnahmeprogramm der Regierung sind am 1. Dezember in Österreich angekommen. Die bereits im August 2013 angekündigte Aufnahme verzögerte sich erheblich, was auch für das im April gestartete zweite, 1000 Syrer umfassende Kontingent zutreffen dürfte, von dem bisher neun Menschen nach Österreich kamen. Verzögerungen gab es, da einige Familien im Programm nachgerückt seien, weil andere noch nicht nach Österreich kommen konnten, erklärte Christoph Pinter von UNHCR Österreich.