Im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth gibt es eine besondere Tradition: Ein Team von ehrenamtlichen Sozialhelfer/innen unterstützt jeden Sonn- und Feiertag das Pflegepersonal bei der Betreuung der Heimbewohner – und das seit 40 Jahren.
„Nach einem Sonntagsdienst im Heim bin ich nicht geschlaucht, sondern ich schöpfe dort Kraft. Die Energiebilanz eines solchen Tages ist immer positiv.“, sagt Rosa Kolberger. Sie ist eine von den 26 Sozialhelferinnen und drei Helfern, die vier bis fünf Sonntage im Jahr im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth verbringen. Ihre Arbeit dort lässt sich einfach beschreiben, erklärt sie: „Wir machen das, was während der Woche die Zivildiener tun.“ Geschirrspüler aus- und einräumen, beim Austeilen des Mittagessens helfen und später dann Kaffee und Kuchen servieren. Das Pflegepersonal ist um diese Unterstützung sehr froh, aber noch wichtiger ist, dass sich die Sonntagshelfer für die Heimbewohner/innen Zeit nehmen können: zum Plaudern und Kartenspielen, zum Spazierengehen im Garten oder zum gemeinsamen Singen. Je nach Begabung der einzelnen Ehrenamtlichen sind dem Engagement keine Grenzen gesetzt.
Brücke nach draußen
Da ein Großteil der Bewohner/innen aus Rainbach und der Umgebung stammt, sind die Sonntagshelfer/innen eine Brücke zu deren ehemaligen Nachbarn und Bekannten. Die Bewohner/innen freuen sich schon immer auf Neuigkeiten von draußen und können so ein wenig am Leben in ihren ehemaligen Heimatdörfern teilnehmen. „Das ist für die Atmosphäre im Haus sehr gut“, sagt Monika Wagner. Sie leitet einen Wohnbereich in St. Elisabeth und koordiniert als Angestellte des Heims die Sozialhelfer/innen. Dafür, dass regelmäßig Personen nach St. Elisabeth kommen, ist im Auftrag der Pfarre Hubert Kolberger zuständig.
Ordensfrauen entlasten
Die Initiative hat Pfarrer Anton Sageder im Jahr 1975 gemeinsam mit dem Sozialausschuss des Pfarrgemeinderats ins Leben gerufen. Junge Frauen und Mädchen sollten an Sonntagen im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth mithelfen, damit vor allem die Ordensfrauen (Franziskanerinnen von Vöcklabruck), die rund um die Uhr im Einsatz waren, am Nachmittag einige Stunden frei haben konnten. Wenn in der Zwischenzeit nur mehr zwei Franziskanerinnen von Vöcklabruck im Haus tätig sind, – der Einsatz der Ehrenamtlichen ist genauso wichtig wie eh und je.
Solidaritätspreis der KirchenZeitung
Das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth ist in der Trägerschaft der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Im Sommer wird das 20-Jahr-Jubiläum des neu gebauten Hauses gefeiert und der 40-jährige Einsatz von ehrenamtlichen Helfer/innen. Die Initiative wurde im Mai 2014 mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet.
Wenn Sie eine Gruppe oder Einzelpersonen kennen, die sich für Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung einsetzen, schlagen Sie diese für den Solidaritätspreis der KirchenZeitung 2015 vor. Projekt-Einreichungen über www.solipreis.at