Kirche soll nicht belehren, sondern über das Leben reden
Am Kirchturm findet sich die Zahl 1515 eingemeißelt. In diesem Jahr wurde die heutige spätgotische Kirche fertiggestellt. Zum 500-Jahr-Jubiläum des Kirchengebäudes ist der Pfarre Großraming die Gegenwart wichtiger als die Geschichte.
Die Planungen laufen auf Hochtouren. Das heurige Festjahr bietet viele Veranstaltungen, die allesamt ein Ziel haben: die Gemeinschaft zu stärken. Das erste Projekt war die Präsentation von Arbeiten der Künstlerin Maria Gruber in Kirche und Musikschule. (Die KiZ berichtete.) Eine Theatergruppe probt schon an einem Totentanz, der im Herbst aufgeführt wird. In der Langen Nacht der Kirchen wird Johann Vorderderfler seine Kirchenmodelle präsentieren, die die einzelnen Erweiterungsphasen des Gotteshauses nachvollziehen lassen, und mit Kollegen wird er Höhen und Tiefen des Pfarrlebens im Laufe der Jahrhunderte aufzeigen. Das Patrozinium der Kirche – sie ist dem heiligen Jakobus geweiht – wird am 26. Juli mit einem Pfarrfest gefeiert. Auch eine Fußwallfahrt auf dem Klosterweg von Garsten nach Admont steht am Programm. Pfarrer Thomas Mazur denkt aber über das Festjahr hinaus. Er bereitet mit einer Gruppe von Pfarrangehörigen ein Projekt der Gemeindeerneuerung vor, das in der Fastenzeit 2016 stattfinden wird. Herzstück dieser Aktion ist die Einladung an die Leute, sich in Gruppen zusammenzufinden und über ihr Leben zu reden: Sie werden nicht belehrt, sondern sie tauschen sich darüber aus, was ihr Leben trägt. „Richtig oder falsch gibt es in der Mathematik, wir wollen aber darüber ins Gespräch kommen, was uns im Alltag hilft und stärkt“, sagt Pfarrer Mazur.