Juhuu, Ferien! Machst du heuer Urlaub zu Hause, in den Bergen oder am Meer? KiKi begleitet dich dabei. Wenn du Ferientage in den Bergen verbringst, halt doch einmal Ausschau nach dem Riesen Rübezahl.
Ausgabe: 2017/28
11.07.2017
In alten Sagen wird erzählt, dass Rübezahl geizige Menschen bestraft und Armen geholfen hat. Vielleicht siehst du seinen großen Fußabdruck oder den Rauch seiner Pfeife, der abends über den Bäumen hängt?
Die hundert Taler
Eine Geschichte erzählt von Rübezahl und einem armen Bauern. Veit, so heißt der Bauer, möchte sich von einem Verwandten hundert Taler ausborgen, damit er Essen für sich, seine Frau und seine sechs Kinder kaufen kann. Aber der Verwandte lacht ihn nur aus. Auf dem Heimweg durch das Gebirge fällt Veit der launische Riese Rübezahl ein. Manchmal ist er hilfsbereit, manchmal spielt er den Menschen Streiche. Veit nimmt seinen ganzen Mut zusammen und ruft den Riesen. Und Rübezahl erscheint wirklich. Er ist in schlechter Stimmung. Doch als ihm Veit von seiner Armut erzählt, nimmt Rübezahl ihn mit in seine Höhle. Dort liegen Berge von goldenen Talern. Veit ist ein ehrlicher Mann. Er nimmt sich nur die hundert Taler und keinen Taler mehr. Dann unterschreibt er einen Schuldschein, ein Stück Papier, auf dem steht, wie viele Taler Veit zurückzahlen muss und an welchem Tag. Von nun an arbeiten Veit und seine Frau sehr hart, um Rübezahl das Geld zurückgeben zu können. Wie durch ein Wunder gelingt ihnen alles und schließlich sind sie eine reiche Familie. Als Veit mit seiner Familie an dem bestimmten Tag ins Gebirge geht, lässt sich Rübezahl nicht blicken. Stattdessen findet Veits kleiner Sohn ein Stück Papier. Es ist der Schuldschein. Auf dem steht geschrieben, dass Rübezahl die Schulden erlassen hat. Veit braucht das Geld nicht zurückzuzahlen. Das ist Rübezahls Belohnung dafür, dass Veit so ehrlich und verlässlich ist.