Schule fürs Leben ist das Motto der Landwirtschaftsschule
Ausgabe: 1999/10, Mistelbach, Rollentausch
09.03.1999
- Andrea Prielhofer
Mistelbach. Drei Tage lang drückten 23 Mütter in der Landwirtschaftlichen Fachschule für Mädchen vergangene Woche die Schulbank. Ihre Töchter vertraten sie währenddessen im Haushalt. Das Ziel der Aktion: Das Verhältnis Mutter-Tochter verbessern, Verständnis füreinander lernen und natürlich das theoretische Schulwissen in die Praxis umsetzen.„Wir führen diese Aktion schon seit einigen Jahren, immer mit großem Erfolg und gutem Feedback durch“, erzählt die Direktorin Marianne Schätz. Die Lehrer achteten darauf, daß der Tausch für beide Seiten neue Erfahrungen bringt. So gab’s in den Mütter-Schulstunden abgeschlossene Informationen zum Thema Ernährungslehre etwa. Auch die Schülerinnen besprachen das Erlebte und ihre Erfahrungen mit der Hausarbeit am Ende der Woche im Unterricht. Das Echo der 15 bis 17jährigen war durchwegs positiv. Probleme gab es dank der guten Vorbereitung im Rahmen des Unterrichtes keine. „Im Großen und Ganzen hat es mir sehr viel Spaß gemacht, denn ich beschäftige mich gerne mit Hausarbeiten“, erinnert sich Sabine Aichinger. Ferien waren es aber nicht. Die Jugendlichen mußten tüchtig mitanpacken, manche sogar schon frühmorgens im Stall helfen.Doch auch die Mütter merkten, daß so ein Schulalltag ganz schön anstrengend und keineswegs „mit links zu schaffen ist“. „Wenn meine Tochter in Zukunft jammert, daß das Fach Hauswirtschaft wieder mal so anstrengend war, weiß ich warum“, lacht eine Mutter. Ganz ohne Hilfe mußten die Mütter ihre Tage im Internat nicht überstehen: Bei ihrer Ankunft fand jede Mutter einen kurzen Brief mit Tips und Tricks ihrer Tochter auf dem Kopfkissen.