Wie Buben und Männer ihre Vornamen verschmähen. Ein Unter Uns von Brigitta Hasch.
Ausgabe: 2015/38, Vornamen, Nachnamen
16.09.2015
- Brigitta Hasch
Sitzen Sie manchmal neben Schulkindern im Bus? Oder wissen Sie, wie sich ihr Partner und seine Schulfreunde gegenseitig nennen? Wenn man da zuhört, können einem die Eltern im Nachhinein fast leid tun. Wie haben sie sich einst geplagt, dem Junior einen Vornamen zu geben, auf den er einmal stolz sein kann und den niemand mit einer lächerlichen Abkürzung verunglimpft. Und dann das: Kleini, Schobi oder gar Wursti. Ausgewachsene Männer finden scheinbar nichts dabei, sie heißen schließlich schon seit der Schulzeit so. Selbst wenn das verniedlichende „i“ nicht nachgestellt ist, telefonieren nicht der Michael und der Kurt, sondern der Hofer und der Meier miteinander. Das alles sind natürlich sehr persönliche Beobachtungen meinerseits und ich kann meine Behauptungen mit keiner Studie stützen. Ich habe auch keine Erklärung dafür, warum das männliche Geschlecht eher zu Abwandlungen des Nachnamens greift. Vielleicht ist es persönlicher, denn bei Hans, Florian oder Thomas hat man schließlich im Handumdrehen eine Menge Namensvettern. Warum auch immer. Bei Mädchen scheinen mir die Vornamen durchwegs beliebter. Allerdings schrecken die lieben Freundinnen auch hier nicht vor „kreativen“ Kurzformen zurück – stimmts, liebe Nessi?