Er will „auch für jene, die keinen österreichischen Reisepaß haben, und für jene ohne starke Lobby – die Arbeitslosen, die behinderten Menschen und die sozial Schwachen“ – ein guter Präsident sein“: Der sozialdemokratische Gewerkschafter und Vorsitzende des ÖGB Oberösterreich, Hubert Wipplinger, der am 6. Juli mit 86,5 % – mit den Stimmen auch der ÖAAB/FCG-Fraktion – zum kommenden Präsidenten der OÖ Arbeiterkammer gewählt wurde.
In der Nachfolge von Fritz Freyschlag erwartet den „g’standenen Gewerkschafter, der kooperativ ist“, wie ihn ein Mitarbeiter der Katholischen Arbeitnehmer/innen Bewegung sieht, ab 1. August viel Arbeit – bekannte Aufgaben in neuer Funktion. Bei der Lösung einiger zentraler Fragen sieht er in der Kirche einen wichtigen Partner. Daß er Bischof Aichern sehr schätzt und umgekehrt, kann für die gute Chemie als Voraussetzung für gemeinsame Strategien zu gemeinsamen Zielen sorgen.
So sieht der neue AK-Präsident, der 1941 in Taufkirchen an der Pram zur Welt kam, im Eintreten für die Schwächsten in der Gesellschaft mit der Kirche eine gemeinsame Basis. „Auch das Thema Sonntagsarbeit, zu der in Oberösterreich eine breite Allianz geschlossen wurde, bringt Kirche, Arbeiterkammer und Gewerkschaft immer wieder zu gemeinsamen Aufgaben und Aktionen zusammen. „Wir müssen alles tun, damit der Sonntag nicht den Bach hinuntergeht“, sagt Wipplinger in seiner kraftvollen Sprache.
Er, der Betriebsschlosser lernte und seit Jahren führender Gewerkschafter ist, sucht den Kontakt mit den Menschen in den Betrieben, bei Versammlungen und wo immer es geht. Eines der Themen dabei ist die 35-Stunden-Woche.
„Den Sonntag werde ich mir so weit wie möglich freihalten, um auch Zeit für meinen Enkel Florian zu haben.“