Ein Vorwurf, der nicht neu ist, aber in letzter Zeit von verschiedenen Seiten wieder verstärkt geäußert wurde, ist, dass sich die Kirche nicht zeitgemäß präsentiert.Nun mag man darüber streiten, wie zeitgemäß die Kirche zu sein hat, eines steht vor allem bei vielen jungen Leuten fest: Die Sprache der Kirche ist kompliziert und unverständlich. Worte wie „gebenedeit“, „Gnade“, „Allmächtiger“, „Kerubim und Serafin“ klingen für sie wie aus einer schon ewig vergangenen Zeit. Worte und Begriffe, die ihnen nichts mehr über deren Bedeutung sagen.
Dann die Musik und die Liedtexte, die oft zwei, drei Jahrhunderte – und mehr – alt sind. Meinen wir wirklich, wir kommen da an die jungen oder/und fern stehenden Menschen heran?
Allen die frohe Botschaft verkünden, ist der Auftrag der Kirche. Aber warum bedient man sich dabei weitgehend nur des Traditionellen – auch im Sprachlichen? Und dann wundert man sich, dass immer mehr – junge – Menschen wegbleiben?
Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche. Um das Feuer weitergeben zu können, muss ich mich – auch – verständlich artikulieren können, also die Sprache der Menschen dieser Zeit sprechen. Jesus hat die Sprache der damaligen Menschen, der Fischer, der Zöllner usw. gesprochen und nicht die einer alten Epoche. Natürlich ist die Sprache nicht alles. Aber schon die Bibel ist sich deren Bedeutung bewusst, wenn es heißt: Am Anfang war das Wort …