Zwei Monate vor Beginn der Europa-Synode hat der Papst 38 Auditoren berufen, unter ihnen zwei Österreicher: Br. Klemens Ladner und den Direktor von „Missio Austria“, P. Ludwig Schwarz.
Er wisse nicht, warum gerade er als Auditor an der Europa-Synode vom 1. Oktober an in Rom teilnehmen dürfe, meint Bruder Klemens Ladner. Denn der Provinzial vom Orden der Schulbrüder in Wien hat erst vor zwei Wochen von Nuntius Donato Squicciarini von der Ernennung erfahren; Arbeitsunterlagen hat der 67-jährige jedoch noch nicht, obwohl „die Zeit drängt“. Der Altphilologe, auf seine Titel Hofrat Prof. Mag. Dr. legt er keinen Wert und die Anrede „Frater“ ist ihm zu klerikal, erklärt sich den Ruf nach Rom mit seinem jahrzehntelangen Einsatz für die christliche Erziehung: zunächst als Lehrer, dann als Direktor einer katholischen Privatschule und seit elf Jahren als Ordensoberer von zehn Schulen mit rund 3500 Schülerinnen und Schülern.
Die Europavision von Bruder Klemens ist untrennbar mit „Versöhnung“ verbunden. Nur so könnten die Sünden und Fehler der Vergangenheit endgültig überwunden werden. Denn 1945 war er mit seiner Mutter und sieben Geschwistern von Südmähren nach Alkoven geflohen und nur um wenige Stunden dem Rücktransport aus Oberösterreich entkommen – was damals einem Todesurteil gleichkam. Für die Erneuerung der Kirche setzt der Ordensmann, er ist kein Priester, auf die Bereitschaft, wie Jesu zu dienen. Als Vorbilder gelten ihm Mutter Teresa und sein Ordensgründer der hl. Johannes de La Salle, der „in einer Zeit für die Kirche eintrat, als es nicht modern war romtreu zu sein“.