Gesundheit gilt Österreichern und Österreicherinnen seit langem als wichtigstes Gut. So haben es Meinungsforscher ermittelt. Das Gesundheitssystem ist nun nach dem „Kunstfehlerskandal“ um das Landeskrankenhaus Freistadt sowie im Allgemeinen Krankenhaus Linz ins Gerede gekommen. Das Vertrauen in eine für das Wohlbefinden der Menschen wichtige Institution ist angeschlagen.
So sehr sich Menschen Gesundheit auch wünschen und so wichtig diese den Menschen auch ist, das Wichtigste dabei scheint leider doch das Geld zu sein. Was immer in den letzten Jahren in diesem Bereich kritisiert, geplant, umorganisiert wurde, es ging hierbei vorwiegend um den Aspekt der Finanzierbarkeit.
Das Gut der Gesundheit selbst droht dabei in den Hintergrund zu treten. Können die Angestellten eines Krankenhauses bei den unter finanziellen Gesichtspunkten zurechtgestutzten Personalplänen noch leisten, was man erwartet: fehlerfrei und dazu auch noch menschlich zu arbeiten? Bei zumindest einigen der „Kunstfehler“ bestand das Skandalöse weniger in den medizinischen Fehlern selbst als darin, dass man auf die Kranken nicht genügend gehört und ihre Klagen nicht ernst genommen hat. Ein Krankenhaus braucht Atmosphäre, die Zuwendung erlaubt – für die Patienten und für das Personal.