Wie sehr Christen auf die Schöpfung achten, ist für Karlheinz Baumgartner eine Frage des Glaubens.
„Bis die Menschen ihren Lebensstil so ändern, dass er auch für die Schöpfung verträglich ist, wird noch viel Wasser den Lech hinuterfließen“, meint Karlheinz Baumgartner. Darum will der Pfarrer von Steeg am weltweiten Aktionstag der Christen für die Schöpfung am 1. September gar nicht so tun, als würde in der Kirche schon viel getan für den Umweltschutz. Für ihn, seit drei Jahren ist er Schöpfungsbeauftragter der Diözese Innsbruck, ist das nicht sosehr eine Aufgabe für Arbeitskreise, sondern tägliche Herausforderung in der Seelsorge: den Menschen die Augen für das wunderbare der Schöpfung zu öffnen, „und wer das erkennt, der setzt sich voll für die Schöpfung ein“. Wie das gelingt, hat er in seinen 24 Jahren in Steeg gelernt. Um den Glauben der Lechtaler zu stärken wollte er ihnen bewusst machen, wie schön die Welt ist, in der sie leben. Aus Bildungstagen für Hausfrauen entstanden Kontakte zu Menschen, denen Umweltschutz am Herzen lag. Der „Lebensraum Lechtal“ wurde gegründet und gemeinsam gelang es, den Fluss vor Wasserkraftwerken zu verschonen: „Das war ein ungemein Kirche stiftendes Unternehmen.“
Seinen eigenen zukunftsfähigen Lebensstil bezeichnet der 59-Jährige als „inkonsequent: denn ich fahre mit dem Auto“. Aber anstatt zu Fuß nach Innsbruck zu gehen, will der Konrad-Lorenz-Preisträger dort lieber mutig seine Meinung vertreten: dass es skandalös ist, wenn der illegal errichtete Golfplatz in der Schwemm nachträglich bewilligt wird.