Die Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich, Waltraud Klasnic, hat bei einer Pressekonferenz in Wien die versprochene Verdoppelung der Hospiz- und Palliativversorgung eingefordert.
Im März hatte der Nationalrat einstimmig 51 Empfehlungen zur Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich beschlossen. Sechs Monate später hat der Dachverband Hospiz Österreich den Stand unter die Lupe genommen. „Ich empfinde Stillstand. Nun ist es höchste Zeit, dass Taten folgen“, so Waltraud Klasnic. Bis jetzt habe es keine Zusammenarbeit gegeben, ihre Anfragen seien von der Politik noch nicht beantwortet worden, sagt die Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich. „Ich vertraue darauf, dass etwas geschieht.“ In spätestens 14 Tagen würde sie im Wochenrhythmus nachfragen, dann sei ihre Wortwahl nicht mehr so vorsichtig.
Geplante Schritte
Die Hospiz- und Palliativversorgung ist österreichweit erst zu ca. 50 Prozent gedeckt, die Versorgung aller Österreicher soll in Zukunft sichergestellt werden. Bis 2020 soll es auch mehr Palliativbetten und stationäre und mobile Hospizteams sowohl im Erwachsenen- als auch im Kinderbereich geben. Eine geeignete Aus- und Weiterbildung und Forschungsaktivitäten sollen gefördert werden. Auch die Etablierung der Hospiz- und Palliativkultur in Alten- und Pflegeheimen ist von Bedeutung. Zur Finanzierung soll bis Anfang 2016 ein Hospiz- und Palliativforum stattfinden und die konkreten Umsetzungsschritte festlegen. Die Finanzierung soll einerseits von den Krankenkassen, andererseits aus Mitteln der Pflegefinanzierung erfolgen. Hospiz Österreich ist der Dachverband von ca. 300 Hospiz- und Palliativeinrichtungen, die schwerkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen betreuen und begleiten. Ziel ist es, Hospiz- und Palliativversorgung allen, die sie brauchen, erreichbar, zugänglich und leistbar zur Verfügung zu stellen.