Größere Postkästen bräuchte man in diesen Tagen – oder vielleicht doch ein Pickerl mit der Aufschrift: „Reklamematerial unerwünscht!“. Die Botschaft von Weihnachten ist zunehmend eine Werbebotschaft, der man sich kaum entziehen kann.
Wie umgehen mit der ganzen Flut an Botschaften, die auf einen zuströmen? Nicht vom „Licht, das im Dunkel strahlt“, wie es bei Jesaja heißt, lassen sich Menschen die Horizonte ihres Lebens ausleuchten, sondern vom schreienden Licht der Reklame. Berge von Papier, trickreich bedruckt mit tausendfachen Angeboten, Werbespots in Bild und Ton verkünden unübersehbar: Weihnachten steht vor der Tür. Wer sich freihalten und seine Aufmerksamkeit auf die tiefere Botschaft von Weihnachten konzentrieren will , hat es schwer. Selbst Gutes zu tun wird zur spektakulären Aktion vermarktet, die Einschaltquoten sichern soll.
Wegen der vielen käuflichen Aufmerksamkeiten geht die wirkliche Aufmerksamkeit verloren. Diese bleibt nicht haften an einem mehr oder weniger teuren Produkt, sie gilt vielmehr dem Menschen selbst. Oder wird diese wirkliche Aufmerksamkeit aus wer weiß welcher Angst bewusst zugedeckt? Mit leeren Händen ist sie vielleicht sogar besser möglich als mit vollen Taschen. Aber wer sich viel Zeit für Menschen nimmt, ist wohl nur ein schlechter Konsument.