Kopf der Woche – Ingrid Klein, Vorsitzende der Kath. Frauenbewegung
Ausgabe: 2000/04, Klein, KFB, Pammer, Vorsitzende
25.01.2000
- Hans Baumgartner
12 Jahre war Ingrid Klein Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. Am 27. Jänner gibt es ein Abschiedsfest.
Sie war Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar und des Katholischen Jugendwerkes. Von da her kannte Ingrid Klein (59) auch Herta Pammer, die Vorsitzende der Frauenbewegung Österreichs. Als sie Pammer Mitte der 70er Jahre ansprach, in den Vorstand der kfb zu gehen, lehnte Klein ab. „Ich hatte damals weder inhaltlich noch von der Motivation her eine besondere Beziehung zur Frauenbewegung. Ich fühlte mich als Mutter eines Buben, als Hausfrau und Mitarbeiterin in der Pfarre Mödling in meiner Haut durchaus wohl. Mit meiner Rolle als Frau in der Kirche und Gesellschaft hatte ich mich weder besonders beschäftigt, noch bereitete sie mir Probleme.“ Durch ihren Einsatz als Referentin bei Seminaren für kfb-Gruppenleiterinnen habe sie die breite Vielfalt der Frauenbewegung kennen gelernt und die vielen Schwierigkeiten fraulicher Existenz. „Dieser Austausch hat mir auch für mein persönliches Leben viel gegeben und mir ist immer mehr aufgegangen, dass es Sinn macht, mich für Frauen und mit Frauen zu engagieren.“ Klein wurde Mitglied des kfb-Bundesvorstandes und nach neun Jahren Vorsitzende der kfbö.
In der Kirche werde das eigenständige Engagement der kfb nicht immer positiv gesehen, meint I. Klein. „Vor allem, wenn wir innerkirchliche Fragen (Weiheämter, Beteiligung der Frauen an der Leitung etc.) aufgreifen. Da wird von manchen sehr rasch unser Glaube oder unsere Kompetenz in Frage gestellt. Es wird nicht das Anliegen gesehen.“
„Mitte der 8oer Jahre meinten manche Bischöfe noch, die ,Frauenfrage‘ sei eine Modeerscheinung, die vorbeigeht wie der Minirock. Seither hat sich doch, trotz mancher Probleme, vieles gewandelt.“ Ingrid Klein