Romane für Jugendliche sind Mangelware. Benjamin Lebert trifft die Sprache dieser LeserInnen-Schicht genau.
„Crazy“ erzählt die Geschichte von Benjamin, der nach mehrmaligem Scheitern in verschiedenen Schulen in einem Internat den Abschluss der achten Klasse schaffen soll. Erzählt wird vom Leben außerhalb des Unterrichts: Da geht es um Freundschaften zwischen Burschen, die alle nicht perfekt, aber jeder für sich ein „Held“ sind, um Mädchen und auch um Sexualität, um Gott, um das Verhältnis zu den Eltern, um Geschwister, um Saufen und Rauchen, darum, Verbotenes zu tun und Angst vorm Erwischt-Werden zu haben, kurzum: das Leben von jungen Menschen mit seinen Höhen und Tiefen. „Leben heißt so viel, wie nie darüber nachdenken“, lässt Lebert seine Romanfigur Janosch sagen. Das Geheimnis von „Crazy“ ist höchstwahrscheinlich, dass der Autor, Benjamin Lebert, selbst 17 Jahre alt ist und die Sprache seiner LeserInnen genau trifft. Benjamin lebt in München und kommt aus einer Journalisten-Familie, der Verlag Kiepenheuer & Witsch (KiWi), hat sein Manuskript verlegt. In einem großen Linzer Buchladen wird „Crazy“ durchschnittlich 20- bis 30-mal im Monat verkauft, und das seit nicht ganz einem Jahr. Für die Verkäuferin ist das „sensationell“.