Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung waren die Themen der ersten Europäischen ökumenischen Versammlung in Basel. Kurz danach hat Isolde Schönstein in Wien die ARGE Schöpfungsverantwortung geründet. Konsequent wurde ein Beirat hochqualifizierter Wissenschafter aufgebaut, die ehrenamtlich für diese Öko-soziale Bewegung arbeiten.
Mit großer Beharrlichkeit versucht die ARGE, die Kirche für ein stärkeres Umweltengagement zu gewinnen. Sie hat aber auch wichtige politische Umweltaktionen angeregt und/oder mitgetragen (Gentechnik-Volksbegehren, Ökosteuer-Kampagne, Klimapetition u. a.) und das Europäische Christliche Umweltnetzwerk mitbegründet. Die Österreichische Bischofskonferenz hat ihr vor Jahren die Koordinierung der kirchlichen Umweltarbeit übertragen. Dieser Auftrag soll mit dem kommenden Jahr zurückgenommen werden. Die Subventionen für die ARGE (150.000 Schilling plus Halbtagsassistentin) sollen gestrichen werden.
Ob damit die Kirche eine lästige Mahnerin loswerden oder sich von der – oft nur halbherzig wahrgenommenen – Umweltverantwortung zurückziehen will, ist ungewiss. Sicher ist, dass sie damit eine große Chance verspielt. Denn glaubwürdiger Lebensschutz kann nicht bei Abtreibung und Euthanasie stehen bleiben, er muss sich auch um die (Über)Lebenschancen dazwischen kümmern. Und wenn man die Grundausstattung der ARGE so sehr aushungert, verspielt man auch die geschenkte Ressource einer großen Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiter und Experten.