Der Deutsche Stefan Raab (33) ist „TV-Total“-Starmoderator und „Maschendrahtzaun“-Erfinder. Nun nimmt er am Song Contest teil und kommt demnächst zum Musikantenstadl. Stefan Raab hat an einem katholischen Gymnasium maturiert, dann eine Metzgerlehre abgeschlossen und ist nach abgebrochenem Jus-Studium in die Musikbranche eingestiegen. In der Zeitschrift AMICA äußerte er sich über Gott, Jesus und den Kirchenbeitrag.
Was ist von der Zeit im Jesuiten-Internat geblieben? Ehrfurcht vor Gott? Stefan Raab: Ehrfurcht vor Gott kriegt man natürlich mit, wenn man katholisch erzogen worden ist. Das kann man auch nicht abschütteln.
Haben Sie in der Familie vor dem Essen gebetet? Stefan Raab: Natürlich. Meine Oma geht heute noch jeden Tag in die Kirche, mit ihren 94. Aber meine Theorie ist, dass Gott viel mehr Humor hat, als die Kirche zugibt. Ich glaube, das ist echt ein lustiger Typ.
Es gibt ihn also . .. Stefan Raab: Ja. Wenn das einer ist, der die Menschen gerne hat, dann muss er Humor haben. Betrachtet man die Geschichte von Jesus mal genau, ist da ein Typ, der hat nichts Anständiges gelernt und zieht mit seinen Kumpels durch die Gegend. Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass die nicht auch ihren Spaß hatten! Der war sicher nicht der Langweiler, als der er stets dargestellt wird.
Müssten Sie nicht aus dieser humorlosen Kirche austreten? Stefan Raab: Nein! Die machen eine ganze Reihe anständiger Sachen mit meiner Kirchensteuer.
Was sicher viel ist. Stefan Raab: Ja, das ist eine ganze Menge, und ich könnte es mir auch einfacher machen. Obwohl – für das, was ich zahle, könnte ich schon gelegentlich bei der Kommunion ein Scheibchen Wurst auf der Hostie verlangen…