Eine Kampagne will für kritischen Kleiderkauf werben
Ausgabe: 2000/11, Clean Clothes
14.03.2000
- Judith Moser
Sportschuhe und Jeans werden oft unter schlimmen Arbeitsbedingungen produziert. Kampagnen zeigen Möglichkeiten für einen kritischen Einkauf.
Wer im Trend liegen möchte, braucht die richtige Kleidung. Dass Marken-Sportbekleidung und -Jeans unter schwierigen sozialen und ökologischen Bedingungen hergestellt werden, wissen nur wenige Käufer/innen.
Billige Arbeitskräfte
Diese Marken-Firmen lassen ihre Artikel von selbstständigen Unternehmen herstellen, die das Produktionsrisiko tragen und gegeneinander ausgespielt werden können.Produziert wird dort, wo die Arbeitskräfte billig sind – etwa in China, Thailand oder auf den Philippinen. Die Rechte der Arbeitnehmer/innen werden missachtet, damit die Produktionskosten so niedrig wie möglich sind.
Kündigung droht
Da kann es schon vorkommen, dass eine Näherin bis zu 75 Stunden pro Woche arbeitet. Wer sich weigert, Überstunden zu machen, wird gekündigt, genauso wer sich in der Arbeitnehmer/innen-Vertretung betätigt. Der Lohn reicht manchmal kaum für genug zum Essen und steht in krassem Gegensatz zu den teuren Werbekampagnen, mit denen die Markenartikel unter die Leute gebracht werden. Dazu kommen Hitze, Lärm und giftige Dämpfe der Kleber.
Sportbekleidung ist nur ein Beispiel für die Bedingungen der Bekleidungsindustrie. Weiterer Schwerpunkt der Kampagne „Clean Clothes“ sind Marken-Jeans. Mehrere Organisationen arbeiten in Österreich gemeinsam an dieser Aktion.
Die Broschüre „Jeans. Let’s wear fair!“ richtet sich speziell an Jugendliche. Sie ist kostenlos erhältlich bei Frauensolidarität (Berggasse 7, 1090 Wien, Tel. 01/317 40 20, E-Mail: fsoli@magnet.at), im WEKEF (Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-3271) oder bei Südwind-Agentur (Tel. 0732/79 56 64). Am 23. März findet in Salzburg die Clean-Clothes-Vollversammlung statt. Info: Tel. 0316/82 11 37.