Der renommierte Preis würdigt das theologische Lebenswerk Schockenhoffs, der als Wissenschaftler und als „öffentlicher Intellektueller“ u. a. bioethische Debatten vorangetrieben und „mit seiner Stimme geprägt“ habe, heißt es in der Begründung der Jury.
Großes Engagement
Schockenhoff habe sich nie hinter „Schreibtischgelehrtheit“ versteckt, sondern seine theologische Expertise stets „engagiert in gesellschaftlich, kirchlich und politisch virulente Diskurse der Gegenwart eingespeist, dort bewährt, auch weiterentwickelt“. Das Profil des Schockenhoffschen Werkes in Verbindung mit dessen Engagement auch im innerkirchlichen Diskurs erschien der Jury daher „von eminenter Bedeutung, auch um Theologie in ihren gegenwärtigen und möglichen zukünftigen Gestalten zu verstehen“. Der Jury gehören neben Hochschulwochen-Obmann Martin Dürnberger der Rektor der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger, Erzabt Korbinian Birnbacher, die Salzburger Bibelwissenschaftlerin Marlies Gielen sowie der Leiter der Katholischen Akademie in Bayern, Florian Schuller, an.
Laufbahn
Eberhard Schockenhoff wurde am 29. März 1953 in Stuttgart geboren. Nach seiner Promotion bei Alfons Auer und der Habilitation bei Walter Kasper in Tübingen lehrte er von 1990 bis 1994 Moraltheologie in Regensburg. Seit 1994 vertritt er dieses Fach an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Bis 2016 war er u. a. Mitglied des Nationalen und später des Deutschen Ethikrates. Seit 2016 steht er dem Katholischen Akademischen Ausländerdienst (KAAD), einem Stipendienwerk für die Länder Lateinamerikas, Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens sowie Osteuropas, als Präsident vor. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Europäischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg. Verliehen wurde der mit 5000 Euro dotierte Preis am 2. August in der Großen Aula der Universität Salzburg im Rahmen der derzeit laufenden Salzburger Hochschulwochen.