Da die Umsetzung einer UNO-Resolution über den Zugang zu Trinkwasser als Menschenrecht ins Stocken geraten ist, bereitet der Heilige Stuhl derzeit ein entsprechendes Dokument vor.
Ausgabe: 2017/31
01.08.2017
Ivan Jurkovic, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf und bei der Welthandelsorganisation, hat dies im Gespräch mit „Radio Vatikan“ dargelegt. 70 UN-Mitglieder würden das Recht auf Wasser bislang noch nicht anerkennen. Am 14. September werde Kurienkardinal Peter Turkson deshalb in Genf ein entsprechendes Papier präsentierten, kündigte der Erzbischof an. Jurkovic sprach von „dramatischen“ Zahlen hinsichtlich des Zugangs zu Wasser: Fast 1000 Kinder würden UN-Angaben zufolge täglich an Krankheiten sterben, die mit verschmutztem Wasser zu tun haben, 1,8 Milliarden Menschen konsumierten verschmutztes Wasser. Die internationale Gemeinschaft habe sich vorgenommen, diesen Trend zu bremsen und umzukehren, weshalb man sich 2010 auf eine Resolution geeinigt habe. Festgeschrieben sei hier ein Recht auf Trinkwasser und auf Hygiene als Menschenrecht, das grundlegend ist für den Genuss aller anderen Menschenrechte, allen voran jenes auf Leben. Die geplante Publikation werde die wichtigsten möglichen Folgen des Marktes rund um den Zugang zu Wasser und die Probleme bei der Kommerzialisierung von Wasser in den Blick nehmen. Das Dokument werde auch auf Möglichkeiten technischer Kooperationen eingehen, die Erfahrung katholischer NGOs reflektieren und das Thema Umweltmigration beleuchten.