Rasche Hilfe im Notfall zählt ebenso zu ihren Aufgaben wie der langfristige Aufbau in Osteuropa. Dabei helfen Felicitas Filip ihre Erfahrungen unter dem kommunistischen Regime.
Wenn es darum geht, Menschen zu helfen, dann scheut Felicitas Filip weder Gefahren noch Strapazen. Sie war unter den Ersten, die sich in Tschetschenien in das zerbombte Grosny wagten, oder sie koordinierte während der Jahrhundert-Flut in der Karpato-Ukraine die Hilfe. Doch neben Katastropheneinsätzen arbeitet Filip, seit 1990 bei der Caritas für Osteuropa zuständig, am Aufbau kirchlicher Hilfseinrichtungen in ehemals kommunistischen Ländern. In deren Denkmuster und Lebensgewohnheiten findet sich die gebürtige Tschechin besonders gut zurecht, weil sie selber im System aufgewachsen ist – und gelitten hat. „Meine Familie ist zur Hälfte wegen des Glaubens ausgerottet worden. In der Schule waren wir nur zu zweit, die den Religionsunterricht besuchten.“ 1968 in den Westen geflohen, war die damals 18-Jährige entschlossen, sich im kirchlich-sozialen Bereich zu engagieren.
In den letzten acht Jahren hat sich Filip besonders für den Aufbau der Caritas in der Ukraine verdient gemacht. Dass staatliche Behörden ihre Pläne anfangs behindert haben, hat sie nicht entmutigt. Durch den „Schneeballeffekt“ sei mittlerweile schon vieles leichter. Helfen ist für Filip jedoch keine Einbahnstraße: „Ich möchte gerne mehr von der Hoffnung und Kraft annehmen, die viele Bedürftige trägt.“