Ausgabe: 2001/26, Leitartikel, Meinung, Priesterweihe, Gott, Jesus, Verkünden, EU
26.06.2001
- Matthäus Fellinger
Aktienkurse, Sportnachrichten, Seitenblicke zum Thema wer was wann wo und mit wem! Die Tage der Menschen sind voll von Neuigkeiten. Sekundenschnell rasen sie um den Globus. Nachrichten sind zur Ware geworden, sie zu verbreiten, ist ein lukratives Geschäft. Kommunikationstechnik ist der Wirtschaftszweig mit den höchsten Zuwachsraten im Bereich der Europäischen Union.
Geistliche sind Menschen, die im Geist Gottes handeln. Eine ihrer Hauptaufgaben lautet Botschaft. „Verkündigen“ sollen sie. Mitten in einer vor Nachrichten strotzenden Welt sollen sie das Wort Gottes zur Sprache bringen. Zweitausend Jahre schon. Es geht bei dieser Art Verkündigung um anderes als um das Nachrichtengeschäft, mit dem die Neugier für den Tag gestillt wird. Es geht um eine Botschaft, die sich nicht abnutzt, nur weil die Zeit weitergerückt ist. Über die Zeit hin bleibt es so wichtig, wie auch das Wasser für das Leben immer schon seine Bedeutung hat.
Am 29. Juni ist Priesterweihe. Sieben Oberösterreicher werden und wurden heuer geweiht. Sie sollen Sorge tragen, dass die Quellen des Lebens nicht versiegen oder zugeschüttet werden. Es gibt in der Tat noch anderes zu verlkündigen – gelegen oder ungelegen – , als was sich Verkaufszahlen, Einschaltquoten und Auflagenziffern zu Buche schlägt. Es geht um die Botschaft, mit der man kein Geld verdient, mit der sich aber doch eines gewinnen lässt: das Leben.