Von Kindesbeinen an träumte Margaret Mwaniki davon, afrikanischen Frauen das Leben leichter zu machen.
Worüber Margaret Mwaniki in ihrer ruhigen Art erzählt, scheint zunächst vielleicht wenig „sensationell“. Doch die Kenianerin, die auf Einladung der Caritas durch Österreich tourt, spricht über ein hierzulande doppelt missachtetes Thema: Frauen in Afrika. Dass sie neben harten Fakten auch aus 42 Jahren unzählige hoffnungsvolle Lebenserfahrungen zu vermitteln weiß, kratzt am Bild vom „vergessenen“ Kontinent: „Frauen in Afrika sind nicht arm, weil sie faul wären.“ Nein, am eigenen Leib hat die Koordinatorin für Frauenprojekte der Caritas Afrika als Kind erfahren, wie hart Frauen arbeiten. Bereits beim stundenlangen Wasserholen träumte sie, „Agentin der Veränderung“ zu werden. Trotz vieler Hürden schaffte sie es vom Dorf am Fuße des Mount Kenia ins College. Und die Kikuyu, ihr Volk hat die Geschichte entscheidend beeinflusst, engagiert sich heute für Frauenentwicklung: der Brunnen ist dabei ihr Mittelpunkt.
Bereits als Schülerin wurde Margaret Präsidentin der Katholischen Schülerjugend der Zentralregion. Von 1981 an Lehrerin für Rechnungswesen und Betriebswirtschaft, setzte sie ihre Talente in der Diözese Muranga ein. Überzeugt, den Ärmsten der Armen zu helfen, nahm sie sich alleinerziehender Mütter an. Ein Projekt, das nicht nur mit der Tradition aneckte, sondern auch kirchliche Opposition auslöste. 1991 wechselte Mwaniki zur kenianischen Bischofskonferenz, wo sie für Frauenförderung verantwortlich war. Seit 2000 koordiniert die vierfache Mutter die Caritasarbeit in acht ostafrikanischen Staaten und ist Vizepräsidentin der Caritas Afrika.