Deutschkurse für Ausländer verpflichtend! Und wer nicht will, der wird bestraft. In Riesenlettern verkündete die „Kronen-Zeitung“ das Integrations-Credo von FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler. Niemand wird bestreiten, dass es sinnvoll ist, dass Zuwanderer die Sprache ihrer „neuen Heimat“ lernen und sich ein Bild von den gesellschaftlichen Werten und Strukturen machen. Je besser die Verständigungsmöglichkeiten zwischen Einheimischen und Zuwanderern sind, desto größer sind die Chancen für ein gedeihliches Zusammenleben.
Also will die FPÖ mit ihrer Forderung nur das Beste – auch für die Ausländer/-innen. Wie so oft im Leben macht auch hier der Ton die Musik. Mit der Forderung, Zuwanderer per Vertrag zum Deutschlernen zu verpflichten, spricht die FPÖ bewusst Vorurteile an – nach dem Motto: Denen muss man zeigen, wo es lang geht, sonst lernen die nie, gute ausländische Österreicher zu werden.
Wer Integration wirklich will, muss dafür etwas mehr tun. Dazu gehören bedarfsgerechte Sprachkurse, die z. B. schwer arbeitende Bauarbeiter oder muslimische Frauen auch besuchen können, ebenso wie das Angebot zur beruflichen Weiterbildung; dazu gehört, Zuwandererkinder gezielt zu fördern, anstatt sie massenweise in die Sonderschule abzuschieben; dazu gehören auch Gleichbehandlung am Wohnungsmarkt und das Recht auf Familie. Eine bislang offene Rechnung, wo unter dem Strich hohe Arbeitslosenzahlen, perspektivelose Jugendliche und Ausländergettos stehen.