Beim Gegenbesuch in Linz haben Jugendliche aus Nordirland vor allem eines genossen: Es hat niemand danach gefragt, ob sie protestantisch oder katholische getauft sind.
Im Sommer 2000 machten sich Jugendliche aus Oberösterreich auf, um das Leben von Gleichaltrigen in Nordirland kennen zu lernen. Das Hauptthema dieser Reise war praktisch vorgegeben: der Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken und wie Jugendliche damit klar kommen. Das „Brownlow Ressource Centre“ in Craigavon ist ein Jugendzentrum, in dem junge Leute beider Konfessionen betreut werden. In Linz hat den Austausch das Jugendzentrum Zoom organisiert.
Ende August/Anfang September waren 13 irische Jugendliche zum Gegenbesuch gekommen. In Österreich stand vor allem die Arbeitsplatz-Situation für Jugendliche, Ausbildung, Freizeit und Geschichte Österreichs am Programm. Die Jugendlichen wohnten auch ein paar Tage bei den Familien der „Einheimischen“. Neben inhaltlichen Punkten wie Besuch des KZs Mauthausen oder Kennenlernen der Arbeiterkammer standen auch eher lockere Angebote am Programm: Besuch in Wien mit Prater und Schönbrunn, Zelten an der Aist oder ein Abschlussfest im Bildungshaus Betriebsseminar.Die Verständigung klappte natürlich nur auf Englisch. Anfangs gab es dabei auf beiden Seiten kleinere Schwierigkeiten. Die Irinnen und Iren haben sich genauso bemühen müssen wie die Oberösterreicher/innen. Sie mussten vor allem ihre Sprechgeschwindigkeit einschränken und auf „Schrift-Englisch“ umsteigen.
Sehr schnell wurde aus zwei Jugendgruppen ein große. Und vor allem die Jugendlichen aus Oberösterreich waren überrascht, wie viel Neues man daheim lernen kann. Eine kleine Beschwerde gab es von irischer Seite: das Essen. Sie sind lieber bei Fast Food geblieben.