Der weltweiten Angst vor dem Fliegen zum Trotz ist der Papst zur 95. Auslandsreise aufgebrochen. Sie führte ihn an die Nahtstelle von Islam und Christentum in Zentralasien. Eine buntere Mischung von Gegensätzen hatte es auch nur selten zuvor bei einem Papstgottesdienst gegeben: muslimische Kasachen, russisch-orthodoxe Babuschkas, fromme katholische Koreaner und atheistische Akademiker. Der Gast aus Rom nannte es ein Beispiel für Hamonie zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens. Er appellierte, dass „Religion niemals als Quelle des Konfliktes missbraucht werden darf“. Wie ein Rufer in der Steppe warb er für die „Zivilisation der Liebe, in der kein Platz für Hass und Gewalt ist“. Bezeichnend war selbst die Sprache, in die Johannes Paul plötzlich wechselte: statt in Kasachisch sprach er in Englisch.