Ausgabe: 2001/39, Robinson, USA, Wehrdienst, Golfkrieg
25.09.2001
- Walter Achleitner
Für Dave Robinson begann der Einsatz bei Pax Christi USA mit dem Golfkrieg 1990. Nun steht die Friedensbewegung und ihr neuer Generalsekretär vor der größten Herausforderung. Dass sich heute in den USA vor allem Jugendliche für Pax Christi interessieren, verdankt die katholische Organisation Dave Robinson. Und die Feier zum 80er ihres Mitbegründers und legendären Friedensaktivisten P. Daniel Berrigan SJ am 6. Mai in New York hat gezeigt, dass Vitalität in jener Runde steckt, in der nach außen hin graues Haar dominiert. So lag es nahe, dass der 42-Jährige „die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt“ war, als im März Pax Christi einen nationalen Koordinator für ihre 14.000 Mitglieder, darunter nicht weniger als 140 US-Bischöfe, suchte. Seine neue Aufgabe in Erie (PA) übernommen hat Robinson am Hiroshima-Tag. Nicht untypisch für Friedensaktivisten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten verbrachte er den 6. August gleich im Gefängnis. Die Teilnehmer am Gebet vor dem größten militärischen Komplex für US-Atomwaffen in Oak Ridge (Tennessee) waren verhaftet worden. An Händen und Füßen in Ketten gelegt, verhinderte die Angst vor einem Medienspektakel, dass sie dem Richter vorgeführt und zu längerer Haft verurteilt worden waren.
In der Nachfolge des gewaltfreien Jesus ist Dave Robinson entschieden gegen militärische Vergeltung für die Verbrechen vom 11. September. Aber auch deshalb, weil damit keine Probleme gelöst werden, wie das der Golfkrieg gezeigt hat. Damals begann der vierfache Vater bei Pax Christi USA sich aktiv zu engagieren, als Berater für Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen.
„Zunächst sind wir selbst gefordert, der Tendenz zur Gewalt und Rache im eigenen Herzen zu widerstehen. Nur so können wir als Friedensbewegung erfolgreich sein.“Dave Robinson