Am 4. März findet der internationale Weltgebetstag der Kinder, Jugend und Frauen statt. Durch gemeinsames Beten wollen Christ/innen verschiedener Religionen zu mehr Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung in der Welt beitragen. Deshalb hat KiKi dieses Mal das Thema „Beten“ gewählt.
Ausgabe: 2016/09, Gott, Kindergebet, Gebetsformen
01.03.2016
Mit dem Beten ist es oft gar nicht so einfach. Wie fange ich an? Was sage ich? Hört mich Gott überhaupt?
Ganz egal ob du glücklich oder traurig bist, ob du nicht mehr weiterweißt oder ob dir gerade etwas Wichtiges gelungen ist – du kannst dich immer an Gott wenden und ihm erzählen, was du auf dem Herzen hast. Wenn du für dein spezielles Problem kein passendes Gebet findest, kannst du natürlich auch mit deinen eigenen Worten mit Gott sprechen. Sag, wie es dir geht und was du fühlst. Und wenn du fragst: „Was nützt mir das Beten?“, dann solltest du es einfach versuchen. Du wirst sehen, dass es dir gut tut.
Das ist ungerecht! Erzähl Gott zum Beispiel auch, wenn du zornig darüber bist, dass dein Bruder mehr darf als du. Es könnte so ähnlich klingen wie das folgende Gebet, das aus dem Buch „Für dich bin ich immer da“ stammt.
Ich bin sauer
Er nun wieder! Gott, oh Gott! Immer er, mein großer Bruder! Was er sich wieder erlauben darf. Was er sich wieder rausnimmt. Und keiner hält ihn auf. Er ist so cool und groß und kann sich alles leisten. Ich aber! Gott, oh Gott! Geh schlafen. Mach die Hausaufgaben. Halt den Mund! So geht es nicht weiter. Und weißt du, was das Schlimmste ist? Er ärgert mich. Er zieht mich auf. Und zwar genau mit dem, was mich so ärgert: Alles darf er und ich nichts!
Für dich bin ich immer da – Gebete für Kinder, Martina Steinkühler. Gabriel Verlag, 2016. 13,40 Euro. Erhältlich auch im Behelfsdienst der Diözese Linz, www.behelfsdienst.at
... wenn du meinst, lieber Gott
Xaverl steht vor dem Bäckerhaus, einen Brotwecken unter dem linken Arm und ein Netz voller Semmeln in der rechten Hand. Er sieht, wie der Rotschopf aus dem Siebzehnerhaus über den Marktplatz rennt, am Brunnen vorbei. Gerade vor dem Pranger erreicht er Toni. Er reißt ihm die Schultasche aus der Hand und hängt sie hoch über Tonis Kopf an die oberste Eisenzacke des Prangers. Toni weint. Der Rotschopf steht breitbeinig da und lacht. „Lieber Gott“, sagt Xaverl, „muss ich mir das anschauen?“ – „Das kann man dir wirklich nicht zumuten“, sagt der liebe Gott. „Tun wir was“, sagt Xaverl. ... Xaverl erlebt so allerlei. Und dann, wenn er ein Problem hat, fragt er den lieben Gott um Rat. Diese Gespräche bringen Xaverl immer auf gute Ideen.
... wenn du meinst, lieber Gott – Mut-, Spaß- und Trostgeschichten, Lene Mayer-Skumanz. Als Doppelband mit „Gott, ich habe einen Tipp für dich“ ist das Buch unter dem Titel „Was sagst du jetzt, lieber Gott?“ erschienen. 14,99 Euro. Gabriel Verlag, 2016.