Die christlichen Kirchen in Österreich treten ab 1. September wieder verstärkt für die Bewahrung der Schöpfung ein. Bis zum 4. Oktober, dem Fest des heiligen Franziskus und Ende der „Schöpfungszeit“, finden Veranstaltungen und Gottesdienste statt.
Seit 2015 ist der bereits davor ökumenisch begangene „Schöpfungstag“ am 1. September offiziell als „Weltgebetstag für die Schöpfung“ im katholischen Kalender eingetragen. Der Tag sollte in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und einen nachhaltigen Lebensstil fördern, betonte Papst Franziskus damals. Auch die Kirche in Österreich will ein gutes Beispiel geben: Im Gefolge der Umweltenzyklika „Laudato si’“ hat die Bischofskonferenz ambitionierte Umweltziele beschlossen. Dafür sei die breite Unterstützung der kirchlichen Basis wichtig, sagt Umweltbischof Alois Schwarz. „Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung hängen auch von jedem einzelnen Schritt in den Pfarren, Klöstern und kirchlichen Einrichtungen ab“, ergänzt Schwarz.
Politik
Angesichts der Nationalratswahl am 15. Oktober richtet der Bischof Wünsche an die Politik: Eine ökologische Steuerreform und eine entsprechende Klima- und Energiestrategie seien vordringliche Aufgaben für die neue Bundesregierung.
Der Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs, Pater Franz Helm, stellte nach der heurigen Fachtagung Weltkirche fest, die Politik unterschätze immer noch die Brisanz des Themas. Auch im Wahlkampf spiele Umwelt nur eine geringe Rolle – im Unterschied zum bewusst hochgespielten Flüchtlingsthema.
Heinz Hödl, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, relativiert unterdessen Österreichs Selbstwahrnehmung als ökologisches Musterland: Im „Climate Change Performance Index“, welcher die Klimabilanz von 58 Staaten auf den Prüfstand stellt, belege Österreich nur den 41. Platz, sagte er.
Termine und Infos unter: www.schoepfung.at