Auf dem Kreuzweg zum Pöstlingberg steht auf nicht einmal halbem Weg einer der zahlreichen maximilianischen Wehrtürme aus dem 19. Jahrhundert. Er ist im Besitz der Diözese, die das Problem, dass der Turm schon sehr baufällig und eine Belastung aus dem Titel Denkmalpflege ist, nun finanzschonend lösen könnte: Die Stadt Linz hat 2003 im Flächenwidmungsplan Urfahr die Nutzung des Turms für Wohn- oder Kulturzwecke vorgesehen. Die Diözese hat einen Interessenten gefunden, der hier gerne investieren und zwölf Mietwohnungen errichten würde. Dazu braucht es aber noch eine weitere Änderung der Flächenwidmung, weil auf den Platzbedarf für 25 oberirdische Auto-Stellplätze vergessen wurde.
Nun hat sich eine private Initiative zu Wort gemeldet, die wegen der notwendigen Infrastrukturmaßnahmen Eingriffe in das Naherholungsgebiet am Pöstlingberg fürchtet. Zudem vermutet sie, dass dies der Beginn weiterer Bautätigkeiten sein werde. Der Kreuzweg würde zur Autostraße werden. Die Initiative appelliert an die Stadt, die Verstädterung des Grünlandes am Pöstlingberg zu stoppen und dieMoarwiese zu einem geschützten Naherholungsraum zu machen. Die Diözese wird an ihre ökologische Selbstverpflichtung erinnert, die sie nicht zuletzt durch den Beitritt zum Klimabündnis abgegeben habe. Dr. Ingrid Kastner vom Liegenschaftsreferat der Diözesanfinanzkammer, sieht jetzt die Stadt Linz am Zug. Planungsstadtrat MMag. Klaus Luger will vor einer Befassung des Planungsausschusses einen Lokalaugenschein in den nächsten zwei, drei Wochen mit allen Beteiligten ansetzen.Welche Interessen sind gewichtiger: Das Interesse, Bausubstanz wirtschaftlich sinnvoll zu nutzen oder das ökologische Interesse? Oder gibt es im konkreten Fall einen Kompromiss?