Über Sonntagsfragen diskutierten Hans Gruber (Sonntags-Allianz), Markus Schlagnitweit (Kath. Sozialakademie), Franz Rohrhofer (Kath. Journalisten), Kurt Pieslinger (Industriellenvereinigung) und Jakob Leitner (SPAR OÖ).
Dem Sonntag als Tag der gemeinsamen freien Zeit für einen Großteil der Bevölkerung soll es an den Kragen gehen, das möchten einige Einkaufszentren . . .
Was gewinnen oder verlieren wir, wenn wir an Sonn- und Feiertagen arbeiten? Dieser Frage gingen Vertreter der Kirche und der Wirtschaft bei einem Pressegespräch nach.
Zeitwohlstand
Der Leiter der Katholischen Sozialakademie, Dr. Markus Schlagnitweit, betonte, es brauche Rhythmen. Gemeinsame Pausen sind wichtig wie beim Orchester. Es gebe nicht nur materiellen Wohlstand, sondern auch Zeitwohlstand. Der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ, Dr. Kurt Pieslinger, stützte sich auf den großen Sozialethiker Pater Dr. Johannes Schasching, der drei Prinzipien nannte, wie die Wirtschaft handeln müsse – sachgerecht, menschengerecht und gesellschaftsgerecht. Flexible Arbeitszeiten mit Sonntagsöffnung seien sachgerecht. Menschengerecht könnte es für die anonyme Gruppe derer sein, die dadurch einen Arbeitsplatz bekommen, sagte Pieslinger. Wer aber vetritt den Aspekt „gesellschaftsgerecht“?, fragte Schlagnitweit. Was für das Gemeinwohl wichtig ist, könne nicht einzelnen überlassen bleiben. Mag. Hans Gruber von der „Allianz für den freien Sonntag“ sprach sich für ein Engagement gegen das dominante marktwirtschaftliche Denken aus. Und Dir. Jakob Leitner von SPAR Oberösterreich sagte, SPAR sei grundsätzlich gegen eine Sonntagsöffnung. Am Sonntag aufzusperren mache nur Sinn, wenn es die Ausnahme ist (z. B. Bahnhof Linz)...