Seit der Eröffnung im Herbst 2002 hat jeder vierte Christ Oberösterreichs die Bibelausstellung gesehen. Warum die vom Bibelwerk Linz gestaltete Schau weiterhin tausende Besucher/innen anzieht, erklärt Bibelwerk-Leiter Franz Kogler.
„Wir wollen die Leute nicht gescheiter machen, sondern jeder kann sich seinen eigenen Einstieg in die Ausstellung suchen“, stellt Kogler als Generalthema über die Schau: „Die einen sind von den Gewürzen begeistert, andere von den jüdischen Kultgegenständen und wieder andere vertiefen sich in die Informationstafeln.“ Dass die Ausstellung zu wenig Anregung bietet sich direkt mit der Bibel zu beschäftigen, diese Angst hat der Bibelwerk-Chef nicht: „Was der Besucher aus dem Gesehenen und Erlebten macht, entscheidet er selbst. Wenn er mit dem Duft der biblischen Gewürze in der Nase nach Hause geht, ist es auch recht.“ Doch so gut wie alle nehmen den Eindruck mit, dass die Bibel und die Pfarre, die die Schau organisiert, nichts Verstaubtes sind. Viele kaufen sich Literatur zum Weiterlesen und gar nicht so wenige kommen ein zweites Mal.
Mit der CD-ROM die Bibel öffnen. Als beliebtester Zugang zur Bibel haben sich die CD-ROMs des Bibelwerks erwiesen. Nach den Bibel- und „Relispielen“, die bereits 10.000 Mal verkauft wurden, ist nun das jüngste Produkt auf dem Weg zum Bestseller. „Expedition Bibel“ (siehe KIZ-Club, Seite 23) wird vom renommierten deutschen Katechetenverein als packende Entdeckungsreise angepriesen. Neben Spielen, Liedern und der Ausstellung findet sich auch die Einheitsübersetzung der Bibel (mit Suchfunktion) auf der CD-ROM. Die Ausstellung selbst ist weiterhin unterwegs, einen Höhepunkt stellt die Einladung dar, die Schau beim Katholikentag in Saarbrücken (Mai 2006) zu präsentieren.
Das Leben, nicht die Bibel ist interessant. „Nicht die Bibel als Buch ist von Bedeutung, sondern weil sich in der Bibel hilfreiche Aspekte für das Leben finden, darum schlagen Menschen die Bibel auf“, ist Kogler überzeugt. Um zur Heiligen Schrift greifen zu können, muss man nicht Exegese studiert, sondern lediglich den Mut haben vom Leben zu erzählen. „Je mehr Leben in die Bibel fließt, desto mehr wird die Bibel zum Wort Gottes, das ermutigt, tröstet und Wege weist. Diese Lebensrelevanz lässt sich vermutlich nur in Gemeinschaft beim Bibelteilen erfahren. “ Nicht geeignet ist die Bibel, um sich Bestehendes bestätigen zu lassen – weder für das eigene Leben noch für das Lehramt der Kirche: „Die Schrift ist vielmehr Anstoß zum Fragen.“