Nach mehr als einem Jahrzehnt war es wieder so weit: die Donau zeigte sich in den Staubereichen zugefroren. Aber ob das Eis trägt? Worauf jemand seine Füße setzt, ist eine Grundfrage im Leben. Für festen Boden unter den Füßen investieren Menschen viel. Sie lassen sich versichern, schließen Verträge und unternehmen auch sonst manche Anstrengung. Doch viele dieser Sicherheiten erweisen sich als dünnes Eis: Ein Vertrag hält nicht, die Versicherung hat das Unheil nicht abwenden, höchstens in Grenzen halten können.
Papst Benedikt XVI. – und nicht nur er, denn die Kirchen haben dies schon immer verkündet – hat mit seiner ersten Enzyklika den Boden benannt, der das Leben trägt. „Gott ist die Liebe“ heißt die Enzyklika. Und Liebe soll auch der Boden für das Leben der Menschen sein. Ein Boden, der trägt.
Etwas, was Menschen für so flüchtig und kaum „haltbar“ erachten, etwas, womit man nicht rechnen kann, soll das Leben tragen? Liebe kann man nicht auf Vorrat und ein für alle Mal haben. Dieser Grundboden des Lebens ist zunächst Geschenk, aber er muss auch immer wieder neu kultiviert werden.