Auch abseits juristischer Fragen ist es positiv, dass die beiden Enthüllungsjournalisten, die Details über Finanzgebarungen im Vatikan veröffentlicht hatten, im Vatileaks-2-Prozess freigesprochen wurden. Kommentar von Heinz Niederleitner
Ausgabe: 2016/28, Vatileaks, Urteil
12.07.2016
- Heinz Niederleitner
Eine Verurteilung hätte das Problem des Vatikan in der öffentlichen Meinung vergrößert: Man bestrafe die Überbringer und nicht die Verursacher der schlechten Nachrichten, hätte es nicht grundlos geheißen. Die Verurteilungen eines Amtsträgers und einer PR-Expertin wegen Informationsweitergabe waren wohl aus Gründen des Amtsgeheimnisses unvermeidlich. Dass das eigentliche Problem aber in einem bisher nicht hinreichend kontrollierten Umgang mit Kirchenvermögen lag, zeigen die Reformbemühungen des Papstes auf diesem Gebiet.