Oikocredit bei Pax Christi mit „Was tut mein Geld für den Frieden in der Welt?“
Ausgabe: 2006/24, Oikocredit, Pax Christi, Geld, Bank, Banken, Wychera
19.06.2006
- Kirchenzeitung der Diözese Linz
Oikocredit wurde vor 30 Jahren gegründet. Die Idee: Benachteiligte in den armen Ländern des Südens sollen Spargeld für Kredite zur Verfügung gestellt bekommen. Einen Einblick in die Arbeit von Oikocredit gab Dr. Robert Wychera von Oikocredit Österreich am 9. Juni auf Einladung von Pax Christi OÖ.
ERNST GANSINGER
Das Geld soll für die Entwicklung in den armen Gebieten arbeiten, dabei aber auch den Anleger/innen Ertrag bringen. Zwei Prozent maximal sind in Aussicht gestellt. Dennoch bleibt das vorrangige Ziel, sinnvolle Entwicklung zu fördern. Oikocredit hat seinen Sitz in Holland. Wer in Österreich sein Geld in Oikokredit-Anleihen veranlagen will, muss dem Förderverein Oikokredit Austria beitreten. 70 Prozent werden in Projekte des Südens, 30 Prozent auf dem Kapitalmarkt ethisch veranlagt. Zwei Drittel der Projektfinanzierungen werden im Mikrofinance-Bereich investiert.
Wo andere Banken ablehnen
250 Millionen Euro konnte Oikocredit bereits für ca. 400 Projekte als Kredite geben. Vielen kleinen Leuten, die sonst keinen Zugang zu Krediten haben, wurde die Verwirklichung wirtschaftlicher Überlebensprojekte gesichert. Etwa einer Kaffeegenossenschaft in Nicaragua, zu der 1.000 Kleinst-Kaffeebauern gehören. Sie konnte eine Trockenanlage ankaufen.Noch nie hat ein Anleger einen Cent seines Kapitals verloren. Dr. Robert Wychera, selbst erfahrener Bankmann, beschreibt dies so: „Für Normalverbraucher ist es unvorstellbar, dass es in Ländern des Südens funktioniert, dass die nicht bankfähigen Armen eine große Rückzahlungsmoral haben!“