Heute die Schritte zu setzen, damit in Zukunft eine verlässliche Struktur für die Arbeit der Kirche gegeben ist - das ist das Ziel des Diözesanökonomen Dr. Alfred Tschandl. Der Rechnungsabschluss 2005 ist ein Schritt. Bilanz: Ausgeglichen.
MATTHÄUS FELLINGER
79,38 Millionen Einnahmen, ebenso viel an Ausgaben. Dank der Strukturreformen in letzten Jahren konnte die Diözese Linz im Jahr 2005 positiv bilanzieren. Die Hauptbasis dafür schufen die Kirchenbeiträge der Katholikinnen und Katholiken, die 86 Prozent der Budgetmittel aufbrachten. Im Vergleich steht die Diözese Linz mit einer Kirchenbeitrags-Steigerung um 1,76 % (Österreich-Schnitt: 1,26 %) gut da. Zwei Diözesen – Wien und Graz – mußten bereits ein Minus hinnehmen. Trotzdem ist Tschandl vorsichtig. Die Steigerung liegt unter der Inflationsrate von 2,3 Prozent.
Auf der Ausgabenseite zeigt sich: Deutlich mehr Geld fließt in die Pfarren. Waren die im Jahr 2004 noch 52 Prozent, erhöhte sich dieser Anteil 2005 auf 56 Prozent. Für diözesane Ämter und Einrichtungen wurden 3 Prozent weniger ausgegeben. Dr. Tschandl macht dafür unter anderem die moderaten Gehaltsabschlüsse mit den kirchlichen Angestellten verantwortlich.
Ethisch sauber
Geld nicht nur verwalten, sondern damit vor allem zu gestalten, ist ein Anliegen des Diözesanökonomen Dr. Tschandl. Die Diözese Linz ist Vorreiterin im Bereich der ethischen Geldveranlagung. Zur Zeit erarbeiten die Diözesanökonomen aus ganz Österreich für die Bischofskonferenz einen Entwurf, wie die Kirche Österreich ihr Geld ethisch verantwortbar anlegen kann. Sichergestellt soll werden, dass die Kirche mit ihrem Geld nicht etwa indirekt Umweltzerstörung; Waffenhandel, ausbeuterischen Umgang mit Menschen oder ethisch nicht verantwortbare Forschungszweige fördert.