„Sogar eine Kuh hört auf zu saufen, wenn sie genug hat“, heißt es in einem Fernsehspot. Ein Instinkt, der vielen Jugendlichen abhanden gekommen ist.
Alkopops dürfe man ab 16 konsumieren, mutmaßt Lisa. Dass sie damit falsch liegt, kann man der 14-jährigen Steyrerin nicht vorwerfen. Schließlich hätte sie „überhaupt keine Probleme“, in Bars derartige Mischgetränke aus Alkohol und Limonade zu bekommen. Obwohl sie gesetzlich dafür vier Jahre zu jung ist.Ein Gesetz ohne Realitätsbezug: Laut Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt das Einstiegsalter für regelmäßigen Alkoholkonsum (einmal pro Woche) bei ebendiesen 14 Jahren.
Bis zum Abwinken. Bedenklich sind die Trends der jugendlichen Trinkkultur. Nach dem Motto „Ich kann auch ohne Spaß Alkohol haben“ sind scheinbar sinnlose Besäufnisse voll angesagt. Europaweit ist die Zahl der jährlichen Spitalseinlieferungen von Jugendlichen mit Alkoholvergiftung seit 2002 um 27 Prozent angestiegen. Die meisten sind zwischen 15 und 17 Jahre alt – danach hat man sich an rauere Mengen gewöhnt.
Gegenmaßnahmen. Versuche, Jugendlichen die Lust auf Geistreiches zu verderben, gibt es immer wieder. Derzeit ist die Kampagne „Mehr Spaß mit Maß“ vom Fonds Gesundes Österreich um Aufklärung bemüht. Mit (oben erwähnten) Fernseh- und Kinospots, Plakaten, Zeitungs- und Internet-Inseraten soll unter anderem die Eigenverantwortlichkeit von Jugendlichen im Umgang mit Alkohol erhöht werden.
Mehr Kontrolle. Die Spots finde sie sinnvoll, sagt Lisa – auch jenen, bei dem angedeutet wird, dass Burschen unter Alkoholeinfluss sexuell wenig taugen. Sie glaubt aber, dass Medienkampagnen alleine kein Verhalten ändern können. Zusätzlich gehöre „viel mehr kontrolliert“. „Hoffnungslos ist nichts“, findet auch Andreas von den Anonymen Alkoholikern in Linz. So lange allerdings Weinfeste und dergleichen gesellschaftsfähig seien, werde die Vorbildwirkung der Erwachsenen die Jugendlichen immer beeinflussen.