Acht Tage sind zu Fuß neun Wallfahrer von Mondsee nach Mariazell unterwegs. Herbert Reitter vom Alpenverein hat in einjähriger Arbeit die Route zusammengestellt und damit eine Lücke im Pilgerwegenetz nach Mariazell geschlossen. Die Streckenbeschreibung ist bislang noch nicht publiziert.Das Bild zeigt die Pilgergruppe zur Halbzeit kurz vor Unterlaussa. Am Freitag wird sie Mariazell erreichen. Foto: Haijes.
An die fünfzig Reisebusse werden aus Oberösterreich Gläubige nach Mariazell zum Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. bringen. Dazu kommen noch mehrere hundert Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Christa Schabetsberger aus Perg kommt dem Papst besonders nahe.
Für die Perger Pfarrgemeinderätin Christa Schabetsberger ist es nicht das erste Mal, dass sie dem Papst begegnet. Sie gehörte zu jener Delegation, die Benedikt XVI. im Februar 2007 vier schwere Bände übergeben hat, in denen 665 österreichische Pfarren ihre Freuden, Sorgen und Anliegen zusammengetragen haben. Das Projekt unter dem Titel „Apostelgeschichte der Gegenwart“ sollte dem Papst einen Einblick in die Situation der Kirche Österreichs geben und ihm bei der Vorbereitung seines Besuchs in Österreich eine Hilfe sein. Zum Gottesdienst in Mariazell am 8. September 2007 sind besonders die Pfarrgemeinderäte eingeladen, aus Oberösterreich werden 800 kommen. Stellvertretend für die Diözese Linz wird Schabetsberger gemeinsam mit Franz Ebner aus Ansfelden den Gottesdienst auf der Altarbühne mitfeiern. Zum Schluss der Messewird ihr der Papst den Text des Lukasevangeliums und der Apostelgeschichte überrreichen. Damit verbindet er die Bitte, dass die Pfarren im Geist der Heiligen Schrift ihr Leben und ihre Aktivitäten gestalten. Außerdem wird Benedikt XVI. über die Pfarrgemeinderäte ein eigenes Sendungsgebet sprechen.
Ermutigung durch den Papst. Schabetsberger fährt mit Freude nach Mariazell: „Ich erwarte mir das Wohlwollen des Papstes für die Arbeit in den Pfarren. “ Dass der Papst konkrete Antworten auf die Fragen gibt, die die Pfarrgemeinderäte in der „Apostelgeschichten der Gegenwart“ gestellt haben, nimmt sie nicht an: „Ich wünsche mir, dass in Mariazell sichtbar wird, wie sehr wir alle – der Papst und die Gläubigen – an einem Strang ziehen.“
ZUR SACHE
Bitte an den Papst
Der Künstler- und Akademikerseelsorger der Diözese Linz, Peter Paul Kaspar, hat im Vorfeld des Papstbesuches einen offenen Brief an Benedikt XVI. geschrieben. Die KIZ dokumentiert einen kurzen Auszug:
„Lieber Bruder im Petrusamt! Ihr Besuch in unserem Heimatland freut uns. Er gilt jedoch einer Glaubensgemeinschaft in zunehmend schwieriger und besorgniserregender Lage. (...) Deshalb bitten wir Sie: Helfen Sie uns unsere Gemeinden zu retten. Ermöglichen Sie auch den in den katholischen Ostkirchen möglichen Weg, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen (...).”
Mit dem Motorrad zum Papst
Martin Truttenberger, Kaplan in Braunau-St. Stephan wird auf seiner 850 Yamaha zur Begegnung mit Benedikt XVI. fahren. „Der Nachfolger des Apostel Petrus besucht unser Land und wird uns im Glauben stärken. Das ist einfach schön und eine Freude, dass wir mit ihm feiern können.“ Das Motto „auf Christus schauen“ ist dem Kaplan in den Monaten der Vorbereitung besonders ans Herz gewachsen: „Das ist die fundamentale Botschaft: Wir können in Christus auf das sichtbar gewordenene Antlitz Gottes schauen.“
Kaplan Martin Truttenberger (auf dem Motorrad) bekam das heiße Eisen zur Priesterweihe geschenkt und war damit auch schon in Rom.