Ausgabe: 2009/04, Vergessen, Schule, Aufgaben, Alterserscheinung, Kinder
21.01.2009
- Josef Wallner
Wenn man einmal die Vierzig überschritten hat, wird man langsam, aber unweigerlich damit konfrontiert: mit dem Vergessen. Am Anfang ist es bloß der Familienname eines Bekannten, der einem auf der Zunge liegt und partout von dort nicht über die Lippen kommen will. Vom Herkunftsort gar nicht zu reden: Da bleibt dann oft nur der Dings aus Dingsda über. Es könnte zum Verzweifeln sein mit dem Vergessen, wären da nicht die Kinder, die Trost spenden. Was sie in diesem bald zu Ende gehenden Schulsemester an Büchern und Heften vergessen haben, geht auf keine Kuhhaut. Brauchten sie ein Heft zu Hause, um für einen Test zu lernen, war es sicher im Bankfach der Schule. Und so manches Mal blieb ein Buch direkt neben der Schultasche liegen und wanderte nicht mit in den Unterricht. Darüber hinaus haben wir noch nicht einmal über das „zufällig-absichtliche“ Vergessen gesprochen. Man übersieht geflissentlich das Hausübungsheft zu Hause am Schreibtisch, weil man „ganz vergessen“ hat die Hausübung zu schreiben. Vergessen soll mit fortschreitendem Alter, grauen Haaren oder Falten im Gesicht in Verbindung stehen? Ein Blick auf Schulkinder straft diese Theorie einfach Lügen.