Welche Spuren haben die Frauen im kirchlichen Leben vom 19. Jahrhundert bis heute hinterlassen und mit welchen kirchlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen waren und sind sie konfrontiert? – Diesen Fragen geht das Buch „Frauen im kirchlichen Leben“ nach. Die Publikation ist Teil einer großangelegten Reihe über die Geschichte des kirchlichen Lebens in den deutschsprachigen Ländern seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Der historische Überblick macht deutlich, wie unterschiedlich teilweise die Entwicklungen in der Schweiz, in Deutschland, in Luxemburg und in der Schweiz waren. Eines haben sie gemeinsam: „Trotz der jesuanischen Verkündigung und Lebenspraxis sowie der beachtlichen Funktionen, die Frauen in biblischer und spätantiker Zeit innehatten, haben sich die weiblichen Handlungsspielräume allmählich verengt, und Traditionsansätze beziehungsweise Traditionen sind schrittweise verschüttet worden“, erklärt das Autorenpaar Michaela Sohn-Kronthaler und Andreas Sohn. Neben dem historischen Überblick wird die Frage nach der Gleichstellung der Frau thematisiert. Das Buch macht deutlich, was Frauen bislang in Kirche und Welt geleistet haben, stellt exemplarisch einige kurz vor (u.a. Pia Maria Plechl, Herta Pammer, Eva Petrik) und endet mit dem Satz: „Dass die katholische Kirche ebenso wie Wissenschaft und Universität es sich nicht leisten kann, auf Frauen in wichtigen und zentralen Positionen zu verzichten, sollte im 21. Jahrhundert nicht mehr strittig sein.“
Frauen im kirchlichen Leben. Vom 19. Jahrhundert bis heute, Michaela Sohn-Kronthaler und Andreas Sohn, Verlag Topos.