Partnerdiözese Alba Iulia begeht das 1000-Jahr-Jubiläum – und gedenkt ihres „Wendebischofs“ Antal Jakab
Ausgabe: 2009/07, Bischof, Partnerdiözese, Jubiläum, Wendebischof, Jakab, Alba Iulia, Glube, Kirche
11.02.2009
- Matthäus Fellinger
An einem 13. wurde er geboren, an einem 13. zum Bischof geweiht. 13 Jahre saß er im Gefängnis. Antal Jakab hat die Kirche von Alba Iulia von der kommunistischen in die neue Zeit geführt.
Den Namen des Bischofs Antal Jakab von Alba Iulia kennen hierzulande nur wenige. Er war eine prägende Gestalt der letzten kommunistischen Jahre in Rumänien – und er hat die Kirche von Alba Iulia in die freiere Zeit geführt. Er selbst hat den hohen Preis der Freiheit dafür bezahlt. Alba Iulia befindet sich im Jubiläumsjahr des 1000-jährigen Bestehens, das noch bis September begangen wird. Bischof Antal wäre heuer, am 13. März, hundert Jahre alt geworden. Antal Jakab war zum Bischofsvertreter (Ordinarius substitus) ernannt worden, für den Fall dass der damalige Bischof Áron Márton verhaftet würde. Das war dann tatsächlich der Fall. Doch die Tatsache blieb nicht geheim. 1951 wurde auch Antal verhaftet. 13 Jahre – bis 1964 – verbrachte er im Gefängnis. 1972 wurde er offiziell im Petersdom in Rom zum Weihbischof geweiht. Die Weihe in Rumänien hatte der Staat nicht erlaubt. Von 1980 bis 1990 war dann Antal Jakab Diözesanbischof von Alba Iulia. 1993 starb er.
Für Glauben und Kirche gelitten. „Antal Jakab ist keinen Märtyrer-Tod gestorben, aber er hat für den Glauben und die Kirche gelitten“, erzählt Dr. László Vencser. Der Leiter der Fremdsprachigen-Seelsorge in Oberösterreich und Nationaldirektor in Österreich stammt selbst aus der Erzdiözese Alba Iulia. Im doppelten Jubiläumsjahr will die Diözese Alba Iulia Antal Jakab ein besonders ehrendes Gedenken bereiten. Zu rasch würden sonst Persönlichkeiten wie er vergessen, deren Mut und Wagnis das Überleben der Kirche möglich gemacht hat. In einer sehr schwierigen Zeit versuchte Antal die Kirche unter den Umständen einer Diktatur zu leiten und zu begleiten. Für alle vier Diözesen in Siebenbürgen erlaubte der Staat damals nur 16 Seminaristen im Priesterseminar. Antals Verhandlungsgeschick war ein Segen damals für die bedrängte Kirche – und es gelang ihm, den Spielraum doch immer wieder etwas zu weiten.Am 12. März 2009 findet in Chileni (Kilyénfalva), der Heimatpfarre Bischof Antals, eine Erinnerungskonferenz statt. Am 13. März wird ein großer Festgottesdienst in der Kirche gefeiert. In Erinnerung an diese prägende Persönlichkeit wird nach dem Gottesdienst eine Bruststatue des Bischofs enthüllt, eine Wanderausstellung eröffnet und ein Buch über sein Leben präsentiert. Am 14. März wird in der Kathedrale von Alba Iulia ein Gedächtnisgottesdienst gefeiert und nachher im Priesterseminar eine Erinnerungsfeier veranstaltet.
1000 Jahre Alba Iulia. Die römisch-katholische Erzdiözese Alba Iulia wurde im Jahr 1009 als Bistum Transsilvanien vom Hl. Stefan, König von Ungarn, gegründet. Erst 1932 wurde der Name auf Alba Iulia (Karlsburg), wo das Bistum seinen Sitz hat, geändert. 1991 erhob Papst Johannes Paul II. die Diözese zum Erzbistum.Im Jubiläumsjahr läuft in der Erzdiözese ein Schwerpunkt zur Glaubenserneuerung. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Jugend.
Partnerdiözese wird unterstützt. Alba Iulia gehört zu den Partnerdiözesen von Linz. Die Erzdiözese umfasst im Wesentlichen das Gebiet von Siebenbürgen, sodass auch geschichtliche Beziehungen bestehen. Aus Mitteln des Osthilfefonds der Diözese Linz werden regelmäßig pastorale Projekte in Alba Iulia unterstützt. Priesterausbildung, Bildungsstätten, aber auch die Errichtung von Kirchen wurden gefördert. Nach der Wende haben auch private Organisationen und Pfarren in Rumänien geholfen. Die Caritas der Diözese Linz unterstützt Sozialprojekte.