Bei der momentanen Kirchenkrise haben viele Katholiken an der Basis gar nichts zu lachen. Der Ärger ist groß, Resignation breitet sich aus, viele spekulieren mit einem Kirchenaustritt oder haben diesen Schritt bereits gesetzt. Dass die Krise aber nicht nur lähmen muss, beweist eine Aktion der Katholischen Jugend. Die Website „aufbauen-statt-abhauen.at“ soll vor allem jungen Leuten, die Chance geben, sich „ihren Frust von der Seele zu schreiben“, wie die Initiatoren mitteilen. Tausende haben sich seit letztem Sonntag durch die Homepage geklickt, Dutzende die Möglichkeit genutzt, T-Shirt-Sprüche gegen den Kirchenfrust zu posten (siehe Seite 11). Zu den humorvollen Slogans zählen etwa „Glaubensschwester statt Piusbruder“, „Harry Potter ist auch katholisch“ oder „Austreten? Danke, ich muss gerade nicht“. Nicht jedem muss diese Kampagne gefallen. Das ist normal und sollte genauso akzeptiert werden. Sehr schlecht wäre es, Plattformen wie diese generell in Frage zu stellen. Gerade die jüngere Geschichte zeigt: Wenn jedes kritische Forum abgedreht wird, entfernt das die Menschen nur noch weiter von der Kirche. Dann nämlich wird auch den engagiertesten Katholiken alles nur noch wie ein schlechter Witz vorkommen.